Traberg - im Laufe der Zeit
Der Ort Traberg liegt in einer Seehöhe von 854 m, wodurch eine schöne Aussicht und weitgehend Nebelfreiheit gegeben sind. Traberg ist ein schöner, ruhiger Wohnort und bietet viele Wandermöglichkeiten.
Das Traberger Gebiet scheint erstmals im Jahr 1263 in einer Schenkungsurkunde auf, in der auch ein Vereandus de Traberch als Zeuge benannt wird. Dieser ließ das Gebiet roden und vor allem Flachs anbauen. So entwickelte sich Traberg zu einem bedeutenden Webereiort, dessen Erzeugnisse bis nach Ungarn und Galizien gehandelt wurden.
Die Bewohner von Traberg mussten zum Kirchenbesuch nach Oberneukirchen 8 km Fußmarsch in Kauf nehmen und hatten daher den Wunsch, eine eigene Pfarre zu gründen. Die Pfarre verdankt ihr Entstehen der Pfarregulierung durch Kaiser Josef II. im Jahre 1784. Dabei ging es dem Kaiser darum, die Seelsorge zu fördern und den Gläubigen allzuweite Wege zu ersparen. Die meisten Ortschaften im Traberger Bereich gehörten zur Pfarre Oberneukirchen, Oberbrunnwald zu Oberweißenbach (heute Vorderweißenbach), Ahorn zu Helfenberg und Lichtmeßberg zu St.Johann am Wimberg. Die aus diesen Ortschaften zusammengefasste Pfarre Traberg hatte damals 860 Seelen. Im Jahr 1784 wurde dann mit dem Kirchenbau begonnen und bereits drei Jahre später konnte die neue Kirche auf den Namen "St.Josef" eingeweiht werden. Der notwendige Grund für Kirche, Pfarrhof, Friedhof und Schule wurde vom damaligen Besitzer des "Priglingergutes" (heute Gasthof Kastner), Thomas Schumann, der sich sehr um die Errichtung der Pfarre bemühte, kostenlos zur Verfügung gestellt. Dafür werden noch heute an jedem Sonn- und Feiertag nach dem 1. Gottesdienst drei Vaterunser gebetet. Der Hochaltar kam von der im Jahre 1786 aufgelassenen Spitalskirche in Leonfelden. Die Kosten für den Kirchenbau wurden vom Stift Wilhering geleistet, die Pfarre musste "Hand- und Zugrobot" leisten.
Im Jahr 1869 wurde der Ort Traberg durch einen verheerenden Brand, dem auch der hölzerne Kirchturm zum Opfer fiel, völlig zerstört. Der Turm wurde dann aus Stein neu aufgebaut und damit erhielt die Kirche ihr heutiges Aussehen. 1895 legte ein weiterer Brand 12 Häuser samt Scheunen in Schutt und Asche. Nach vielen Reparaturen im Laufe der Jahre erfolgte im Jahr 1979 eine größere Sanierung der Kirche, wo auch eine Fußbodenheizung eingebaut wurde.
1787 wurde über Auftrag des Regierungspräsidenten von Linz in Traberg die allgemeine Schulpflicht eingeführt. Die Schulzeit dauerte 6 Jahre, vom vollendeten 6. bis zum 12. Lebensjahr. Vom vollendeten 12. bis 15. Lebensjahr waren die Kinder zum Besuch der Sonntagsschule und bis zum vollendeten 17. Lebensjahr zum Besuch der Christenlehre verpflichtet. Noch im selben Jahr wurde mit dem Bau des Schulhauses begonnen.
Zur Pfarre sowie auch zum Schulsprengel Traberg gehören Teile von Nachbargemeinden (Ahorn, Vorderweißenbach).
Die Schule von Oberneukirchen wurde erstmals im Jahre 1522 erwähnt.
Am 4.2.1560 erfolgte die Verleihung des Marktwappens durch Kaiser Ferdinand I.
Schon um 1500 dienten die Landwirtschaft und das Webereigewerbe als Haupteinkommensquellen. Sehr bedeutsam war auch der Handel mit Flachs und Leinen, aber auch mit Holz, Wein und Salz.
1595 wurde Oberneukirchen eine selbständige Pfarre; 1589 war das Bürgerspital gegründet worden. Die Jahre 1809 (Invasion französischer Truppen), 1864 (Markt) und 1911 (Galgenbühel) waren durch große Brände gekennzeichnet, wodurch viele Gebäude vernichtet wurden.
Am 1.11.1938 erfolgte die Vereinigung der Gemeinden Oberneukirchen, Waxenberg und Waldschlag zur Marktgemeinde Oberneukirchen.
Traberg HEUTE